Ich sehe in den Spiegel und sage:
Hallo, ich werde alt.“
Es sind die Falten in mein Gesicht gekommen
und haben die Jugend fort genommen.
Was soll’s, denke ich ganz einfach da.
Wenn es auch einmal anders war,
viel glatter, runder, rosiger.
So ist’s jetzt ganz besonders klar:
Dies bin ich und kein anderer!
Ich finde richtig gut,
dass es so ist.
Habe auch extrem viel Mut,
zu sein, wie Du nicht bist.
Die Zeit der Jugend ist vorbei,
der Unsicherheit und Selbstsicherheit
zur gleichen Zeit,
und der verlogenen Schminkerei!
Ja, ich bin alt und sage: „Hurraah!
Endlich sind die Falten da!“
Was brauch' ich Botox oder Skalpell?
So seh’ ich bloß aus wie alle, ganz schnell!
Ich freu’ mich über meine Falten,
denn sie sind Kunst und sehr individuell.
Einen Zweiten mit meinen Falten findest Du nicht, ganz generell!
Und schließlich haben Falten
nun mal die Alten.
Doch jeder hat sie anderswo und anderswie.
Bei jedem jedoch sprechen sie.
Sie sind gar nicht so einerlei, wie Jugendwahn
und chirurgisch geschaffener Einheitsbrei.
Ein Fältlein hier,
ein Fältlein da,
erschafft das Leben immerdar.
Nimm dies Geschenk mit Freuden hin,
und verlerne nie zu lachen.
Denn Lachen ist des Lebens Sinn,
wird Dir die schönsten Falten machen!
(Sabine Grimm)
... ab 30:
Sie sind gekommen fast über Nacht;
schlichen sich in mein Gesicht,
still, ganz sacht.
Die Wirkung ist enorm, frappant,
mein Aussehen plötzlich interessant.
Es strahlt da ein besonderer Schimmer,
und immer wieder und wieder immer
sehen meine Augen im Spiegel
die feinen Linien in meinem Gesicht.
Alle Antifaltenmittel halfen wohl nicht!
Was soll’s? Mein Gesichtsausdruck, der ist enorm,
und ich fühle mich ganz groß in Form!
... ab 40:
Ganz allmählich scheint’s, als wenn meine Jugend schliefe,
denn aus dem Gesichtsausdruck der besonderen Tiefe
wurden bis heute Falten mit…
na, mit Tiefe!
Doch, was soll’s, hab ich mir gedacht.
Wenn ich nicht schön bin, wär’s doch gelacht! …
Ihr braucht alle gar nicht zu lachen.
Irgendwann werden auch Euch die Falten reicher machen. –
(Sabine Grimm)
„Eines Tages kommen wir
irgendwann auf diese Welt.
Dann versuchen wir krampfhaft
alles Mögliche zu lernen, was wir
über die Jahre mit dem Altern
wieder vergessen.“
(Sabine Grimm)
„Das Alter trübt die Augen, nicht den Blick.
Man sieht nicht mehr so scharf, erkennt aber viel besser!“
(Peter E. Schumacher)
„Manche glauben nicht zu altern,
weil ihre Torheiten sich verjüngen.“
(Emanuel Wertheimer)
„Jung sein ist schön;
alt sein ist bequem.“
(Marie Freifrau von Ebner-Eschenbach)
„In den Ozean schifft mit tausend Masten
der Jüngling, still, auf gerettetem Boot,
treibt in den Hafen der Greis.“
(J. C. Friedrich von Schiller)
„Je älter du bist, desto mehr Antworten kennst du,
je mehr Antworten du kennst, desto
weniger wirst du gefragt.“
(Peter E. Schumacher)
Es freut sich eins am andern
„Es freut sich eins am andern,
weil eins das andere hält.
Wir alle sind beim Wandern
durch unsere Zeit und Welt.
Wir müssen weiter wandern.
Die Uhr, sie bleibt nicht steh’ n.
Ein Tag reiht sich zum andern,
die Mond’ und Jahre geh’ n.
Wir halten fest zusammen
und helfen, trösten viel.
Wir geh’ n in Gottes Namen
die Straße bis zum Ziel.
Sein Wort wird uns begleiten.
Es lässt uns nicht allein.
Es heißt uns alle Zeiten
getrost und fröhlich sein.
Mag’ s gut, mag’ s böse kommen,
in Deiner Hand sind wir.
Du hast uns angenommen.
Herr Gott, wir danken Dir.“
(Lied, Text und Melodie: Kurt Rommel
© Strube Verlag, München)
Wer nicht
jung
sterben will,
sollte
bereit sein,
auch
„alt“
werden wollen
zu dürfen!
(Baeredel)
„Lebenserfahrungswerte
bestimmen
je
nach Intelligenz,
Auffassungsgabe
und Einsicht
das Klima
des Alters.“